Schülertagebuch INISEK-Projekt

Auf den folgenden Seiten haben die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen mit dem Projekt Tag für Tag in Form eines Tagebuches festgehalten. Außerdem hat das atz-Team aus ihrer Sicht das Projekt ausgewertet.

 

 

 

Das atz-Team meldet sich zu Wort ...

Aus der Sicht des atz-Teams ...

Zweites INISEK-Projekt im atz läuft an

 

Vom 28. September bis zum 2. Oktober 2020 führt das atz gemeinsam mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus ein INISEK-Projekt durch. Eine Woche lang werden 18 Schüler*Innen im Projekt „Stärkung der Berufswahlkompetenz am außerschulischen Lernort“ verschiedene Holzberufe kennenlernen. Selbermachen steht vormittags rund um das Thema Holz auf dem Programm. Die Schüler*Innen planen anhand selbst gefertigter technischer Zeichnungen in Kleingruppen Naturbeobachtungsstände, die sie dann anschließend mit erfahrenen Fachleuten auch selber bauen.

Nachmittags werden eine Tischlerei und ein Sägewerk mit Zimmerei besucht und bei einem Besuch im Wald durch einen Förster vermittelt, woher unser Holz für die vielfältigen Anwendungen eigentlich herkommt. An einem lebenden Beispiel wird auch erklärt, wie der so notwendige Waldumbau funktioniert. Darüber hinaus legen die Schülerinnen und Schüler Lerntagebücher an, führen Interviews mit den Projektbegleiterinnen und Projektbegleitern und dokumentieren den Alltag in Bild und Video. Die Ergebnisse werden den Eltern und allen weiteren Interessierten in einer abschließenden Präsentation am 7. Oktober 2020 in der Aula der Theodor-Fontane-Schule in Cottbus vorgestellt.

Die Verpflegung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt täglich durch das Hotel „Zum Gutshof“ in Neupetershain. Dort übernachten die Schüler*Innen auch und können abends die Räumlichkeiten nutzen, um ihre erworbenen täglichen Eindrücke zu diskutieren und festzuhalten. Ein Abendvortrag und ein abendlicher Besuch der Tiere des Waldes rund um Greifenhain runden das Programm der Woche ab. Ohne die Förderung des Projektes wäre eine so komplexe Vorbereitungswoche auf das Berufsleben nicht möglich. Das INISEK-Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds gefördert. Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument zur Förderung der Beschäftigung. Er fördert die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, unterstützt die Menschen beim Zugang zu besseren Arbeitsplätzen und bei der beruflichen Bildung und Qualifizierung.

Im Land Brandenburg wird mit dem ESF-Förderprogramm in der Förderperiode 2014-2020 das Ziel verfolgt, die Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern und Bildung, Fachkräftesicherung und Integration in Arbeit zu fördern. Der ESF trägt so auch zur Armutsbekämpfung und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei.

Wir freuen uns, gemeinsam mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus dieses INISEK-Projekt durchführen zu können und wünschen uns allen gutes Gelingen und Freude an der Arbeit.

 

Das atz-Team

 

Tagebuch Tag 1

INISEK-Projekt mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus

Tagebuch Tag 1 – Montag

 

Heute früh habe ich meinen Koffer genommen und bin zum Bahnhof gelaufen. Da hatten sich schon alle versammelt. Manche sind noch schnell beim Bäcker und zu Rossmann eingekehrt und haben sich da reichlich mit Chips und anderen Sachen versorgt. Wir sind zum Gleis, wo unsere Bahn abfuhr gelaufen und da eingestiegen. Nach ca. einer halben Stunde sind wir am Bahnhof Neupetershain angekommen und in einen Bus umgestiegen nach Welzow. Von der Haltestelle sind wir in das atz gelaufen. Hier wurden wir belehrt und in unsere Gruppen eingeteilt. In unserer Gruppe wurde der erste Teil vom Naturbeobachtungsstand, eine von vier Seiten gebaut. Dafür haben wir sieben Hölzer verbaut, zwei senkrecht, eins schräg und vier waagerecht.
In unserer Gruppe wurde ein Lerntagebuch mit fünf Seite gebastelt, eine Seite für jeden Tag. Die Themen waren persönliche Einschätzung unserer Aufgaben und der Ablauf des jeweiligen Tages. Die andere Gruppe hat ihre Interviews vorbereitet und die Fotogruppe hat alle Teilnehmer bei ihrer Arbeit fotografiert. Nach der Arbeit haben wir uns unten im Garten zum Mittagessen versammelt. Es gab Nudeln mit Tomatensoße, die waren lecker. Nach einer Pause haben wir im Garten an unserem Eintrag für das Lerntagebuch geschrieben. Dann haben wir einen Vortrag über die Bedeutung und die Verwendung von Holz geschaut. Der war ganz in Ordnung. Jetzt geht es gleich zur Führung durch die Ausstellung und dann machen wir einen Abendspaziergang, bevor es in unser Hotel geht. Auf das Hotel freuen wir uns schon! Endlich chillen.

 

Iven & Paul

Tagebuch Tag 2

INISEK-Projekt mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus

Tagebuch Tag 2 – Dienstag

 

Als wir gestern im Hotel ankamen, haben wir erst einmal die Zimmeraufteilung vorgenommen. Gleich gab es Streit, weil alle die Zweierzimmer haben wollten, keiner wollte in die Dreibettzimmer. Am Ende haben wir „Schnick Schnack Schnuck“ gespielt und die Jungen haben gewonnen. Alle haben nun ihre Zimmer bezogen. Anschließend sind wir in das Hauptgebäude zum Abendbrot gegangen. Wir konnten uns das Essen selber aussuchen. Nach einer Stunde Freizeit, haben wir uns zum Lerntagebuch schreiben getroffen. Dann ging es auf die Zimmer, wo wir noch Freizeit hatten und für 22 Uhr die Nachtruhe angesagt wurde. Wir zwei waren sehr lange wach. Wir haben Karten (Räuberrommé) gespielt und Fernsehen geschaut. Heute Morgen sind wir trotzdem erstaunlich gut aus dem Bett gekommen. Um 8 Uhr gab es Frühstück im Hauptgebäude. Es gab Brötchen, Cornflakes, Joghurt, verschiedene Wurst- und Käsesorten, dazu Wasser und Saft. Nach dem Frühstück wurden wir in das atz geshuttlet. Hier angekommen haben wir wieder in Gruppen verschiedene Stationen absolviert. Wir waren heute beim technischen Zeichnen. Wir sollten eine Skizze von einem Naturbeobachtungsstand anfertigen. Das ist uns ziemlich gelungen. Herr Feistauer hat alles gut erklärt. Die anderen Gruppen waren Draußen beim Bauen, beim Interview vorbereiten und beim Lerntagebuch basteln. Das Foto-Team ist zwischendurch immer mal wieder unterwegs gewesen und hat ein paar Fotos von uns allen geschossen. Zum Mittag gab es Kartoffeln mit Quark. Manche von uns wollten das nicht, und haben sich über die „alten“ Nudeln mit Tomatensoße von gestern hergemacht. Nach einer kurzen Pause sitzen wir jetzt am Tagebuch für das Internet, während die anderen ihre Lerntagebücher vervollständigen. Gleich geht es in den Wald zu einem Förster, der uns sein Revier zeigen will. Wir beide müssen mit ihm ein Interview führen, welches wir gestern mit Frau Franz vorbereitet haben. Wir fühlen uns gut vorbereitet.

Laura & Nicole

Tagebuch Tag 3

INISEK-Projekt mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus

Tagebuch Tag 3 – Mittwoch

 

Der Förster hat uns gestern viele Bäume vorgestellt, wie die Bäume heißen und deren Besonderheiten. Auch wie man das Alter der Bäume feststellen kann. Unter anderem wurde uns der Kieferzapfen vorgestellt. Das Alter der Bäume kann man an den Zweigen feststellen, ein Zweig bedeutet ein Jahr plus das eine Jahr als der Baum gepflanzt wurde. Wir haben in der Erde gegraben, einmal vor dem Wald und einmal im Wald. Beide Böden waren trocken und es war beide Male ein sehr sandiger Boden. Die Führung hat aber sehr viel Spaß gemacht. Leider empfanden das nicht alle so, ein großer Teil unserer Gruppe war unkonzentriert, warf mit Kiefernzapfen und störte die anderen beim Zuhören. Wir haben alle die Hunde des Försters und des Jägers gestreichelt. Die waren total lieb. Der eine Hund war sehr aufgeregt. Zwei Mädchen führten noch ihr Interview durch und dann sind wir mit einem großen Bus in das Hotel gefahren. Hier hatten wir nach etwas Freizeit um 18:30 Uhr Abendbrot. Als alle satt waren, gingen wir zu einem Vortrag von Herrn Küch. Er zeigte uns mehrere Filme, in denen gezeigt wurde, wie man weidmännisch jagt. Es wurden Tiere gezeigt, die man jagen muss und erklärt warum. In einem Film wurde gezeigt, wie Wölfe Wildschweine jagen. Das war sehr interessant. In einem anderen Film konnten wir sehen, wie ein Hund bei der Jagd von einem Wildschwein verletzt wurde. Zum Glück hat es der Hund überlebt. Nach dem Vortrag sind wir auf die Zimmer gegangen und hatten noch ein wenig Freizeit. Jeder ging zu jedem zum Chillen auf die Zimmer, bis sich der Hausmeister aufgeregt hat. Dann blieben alle auf ihrem Zimmer und irgendwann kehrte Ruhe ein.
Heute Morgen klingelt eigentlich unser Wecker, trotzdem haben wir beide verpennt. So hatten wir nur noch 8 Minuten Zeit, um uns für das Frühstück fertig zu machen. Es gab Säfte, Kakao, Nutella, Brötchen, Cornflakes, Müsli, Pudding, Honig, Käse und Brötchen. Wir trafen uns um 8:30 Uhr vor dem Hotel und wurden da abgeholt und in das atz geshuttlet. Hier kamen wir an und wurden wieder in Gruppen aufgeteilt. Ibrahim war beim technischen Zeichnen und ich, Tim, war beim Naturbeobachtungsstand bauen. Das Zeichnen hat Spaß gemacht und wir waren die ersten, die so zeitig damit fertig waren. Deshalb konnte ich noch Draußen das Team um Herrn Küch unterstützen. (Ibrahim) Beim Bauen habe ich den Nagel nicht gleich in das Holz bekommen. (Tim) Nach einer kurzen Pause, gab es Mittagessen: heute Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Gemüse. Jetzt schreiben wir das Online-Tagebuch mit Frau Messenbrink für die atz-Homepage und Facebook und anschließend schreiben wir an unserem Lerntagebuch unten im Garten weiter. Heute Nachmittag fahren wir in die Tischlerei nach Lauchhammer. Wir sind schon sehr gespannt, ob wir da was selber ausprobieren können. Im letzten Jahr durften die Jugendlichen Nistkästen für die Vögel bauen.

 

Ibrahim & Tim

Tagebuch Tag 4

INISEK-Projekt mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus

Tagebuch Tag 4 – Donnerstag

 

In der Tischlerei in Lauchhammer durften wir gestern Teelichthalter bauen, die wir mit nach Hause nehmen durften. Außerdem haben wir eine Führung bekommen. Uns wurden die ganzen Maschinen vorgestellt. An Hand eines gut abgelagerten Brettes wurde uns gezeigt, wie die Maschinen funktionieren und was sie machen. Das Brett wurde geschnitten, gefräst, gehobelt und geschliffen. Am Ende war es ganz glatt und konnte zum Möbel bauen genutzt werden. In der Halle war es durch die Maschinen sehr laut. Die meisten waren klug und haben sich die Ohren zugehalten. Nach dem Bauen und der Führung hat uns der Bus zum ATZ gebracht, wo die Mitarbeiter ausgestiegen sind. Wir sind weiter zum Hotel gefahren, Luka hat durch das Mikrofon voll gute Ansagen gemacht. (Jean) Im Hotel waren wir Abendbrot essen. Weil das Brot irgendwann alle war, durften wir auch Cornflakes essen. Nach einer Stunde Freizeit ging es um 19:30 Uhr zur Nachtwanderung. Wir sind durch dunkle Wälder spaziert, haben uns den hellen Vollmond angeschaut und waren am Tagebaurand. Auf dem Rückweg haben wir Wahrnehmungsspiele gespielt, wo sich einige von uns am Wegesrand im Dunklen verstecken mussten und alle anderen sollten suchen. An manchen Jugendlichen sind wir tatsächlich einfach vorbei gelaufen, weil wir sie nicht sehen konnten. Als wir dann noch mal zurück gelaufen sind und endlich alle gefunden haben, hat Herr Schikowski eine Zählung vorgenommen, damit er wusste, dass auch alle da waren. Danach erwähnte er, dass man im Dunklen nicht sehen kann, wer oder was noch so alles am Wegesrand lauert. Im Hotel angekommen, gab es als Betthupferl Gummibärchen und danach war Nachtruhe.
Heute Morgen wurden wir mit Hipp Hopp aus der Musikbox von Herrn Schikowski geweckt. Zum Frühstück gab es wie immer ein Büffet. Danach sind wir alle in die Autos gesprungen und in das atz gefahren. Hier sind wir wieder in Gruppen eingeteilt wurden. Ich war heute beim Bauen der Naturbeobachtungsstände bei Carmen Happatz. Das hat Spaß gemacht. Am Ende haben wir uns alle gegenseitig geholfen. (Jean) Ich war beim Interview vorbereiten. Ich soll morgen Herrn Kuhla interviewen. Wir haben uns die Fragen, die wir stellen sollen, aufgeschrieben und dann in einen Frage-Text verfasst. Als wir damit fertig waren, bin ich noch Draußen beim Bauen des vierten Stands für das atz helfen gegangen. (Luka) Endlich gab es Mittag: Reis mit Hähnchengeschnetzeltem. Es war sehr lecker. Jetzt schreiben wir an dem Online-Tagebuch, die anderen an ihrem Lerntagebuch. Heute geht es in eine Holzspielzeugfabrik (SIK Spielen individuell kreativ – Kinderspielzeug vom Feinsten * Anmerkung der Redaktion) in Welzow. Ich muss das Interview mit dem Geschäftsführer machen. (Jean) Ich denke uns erwartet da eine Führung durch die Fabrik und ich glaube, wir dürfen da auch wieder Hand anlegen.

 

Jean & Luka

Tagebuch Tag 5

INISEK-Projekt mit der Theodor-Fontane-Schule Cottbus

Tagebuch Tag 5 – Freitag

 

Gestern besuchten wir nach dem Mittagsessen die Firma SIK, die Spielplatzgeräte aus Robinie herstellt und in die ganze Welt verbringt. Hier schauten wir uns die Arbeitsabläufe und die verschiedenen Schaustücke an. Anschließend ging es nach Terpe auf einen Holzhof. Hier zeigte und der Besitzer Herr Klammer seine selbst erdachte und gebaute Holzverarbeitungsmaschine und führte uns die einzelnen Arbeitsschritte vor. Nach einer Rückfahrt mit Umwegen haben wir im Hotel Pizza bestellt und einen Film geschaut. Dabei haben wir kleine Snacks gegessen.
Heute früh mussten alle Koffer gepackt sein und die Zimmer mussten ordentlich aussehen. Nach dem Frühstück ging es dann mit dem Shuttle zum ATZ. Dort luden wir alle Koffer aus und verteilten uns auf die Stationen. Ich (Laura) musste noch das Lerntagebuch anfertigen und ich (Jasmin) bemühte mich mit den anderen verbleibenden Schülerinnen und Schülern die Naturbeobachtungsstände zu vollenden. Schließlich gelang uns das mit Hilfe vieler Hände auch. Gegen halb zwölf kam dann Herr Kuhla und lud mit Hilfe eines Radladers die nun fertigen Beobachtungsstände auf einen LKW auf. Vor dem Verladen machten wir noch jede Menge Bilder von uns und unseren Werken und räumten unsere Arbeitsplätze auf. Dann gab´s endlich Essen im Garten (Bohneneintopf). Nach einer kleinen Mittagspause setzten wir uns vor den PC und schrieben bzw. schreiben diesen Text. Gleich fahren wir in den Wald und braten am Lagerfeuer noch Würstchen. Anschließend verteilen wir uns und klettern auf die verschiedenen Beobachtungsstände des Reviers und beobachten hoffentlich viele Tiere wie Wildschweine, Rehe, Hirsche, vielleicht sogar Wölfe. Gegen 18:30Uhr geht es dann in Richtung Bahnhof Neupetershain und wir machen uns auf den Heimweg (Jasmin: „Endlich“). Eine ereignisreiche Woche für alle Schülerinnen und Schüler, für die Betreuerinnen und Betreuer und unsere zwei Lehrer neigt sich nun dem Ende entgegen. Laura: „Es war super!“ Jasmin: „Ja, war gut.“

 

Laura & Jasmin